Am Freitag, den 21. Februar 2014 trafen sich viele Besucher im Heimatmuseum Nußbaum. Mundartgedichte und -geschichten standen im Mittelpunkt.
Der Internationale Tag der Muttersprache ist ein von der UNESCO ausgerufener Gedenktag zur „Förderung sprachlicher und kultureller Vielfalt und Mehrsprachigkeit“. Er wird seit dem Jahr 2000 begangen. Die Nußbaumer Autorin Monika Kleinhans unterhielt die Gäste mit ihren selbstverfassten Gschichtle. Es waren lustige und ernste, dem täglichen Leben abgeschaute und in Mundart verfasste Geschichten zum Beispiel über Sutten (Tümpel), Bulldog (Traktor), Schwobe (Schwaben).
Damit Sie auch etwas zum Schmunzeln haben, hier eine Kostprobe:
Feinherb des Wort isch neu
i habs glese uff ere Flasch Wei
mir henn en probiert un glei erkannt
der isch grad wies nussbemer Land
´s Klima un ´d Landschaft senn scho herb
manchmol macht en Spätfrost kaputt dei Werk
dann gibts koi Obst, ´d Erdbeer sin hi
des isch scho herb, so denk i
abber, die echte nussbemer Leit
– lernsch se scho kenne mit de Zeit –
senn von Weitem scho herb, erscht später siehsch ei
sie kenne a recht feine Leit sei
bisch bei ihne uffgnomme, kann nix meh bassiere
dann kann s a no so arg bressiere
sie gugge noch dir, wies dir geht
a wenn en herbe Wind dann weht
sie halde zu dir, so isch s halt im Flegge
do kann dein Nochber nix abschregge
wenn d´ Hilfe brauchsch, isch er do für di
ob Erwed, Stammdisch, er driggt sich nie
er kommt zu jedem Fescht zu dir
un du griegsch a emmer e Bier
willsch eigliedert werre, no geh in en Veroi
dann hasch emmer Gsellschaft, bisch nemme alloi
du bisch feinherb worre, wie die annere Leit
abber des braucht halt a sei Zeit
drom hab Geduld, wenn s a schwerfalld
die Leit senn vielleicht herb, abber net kalt
sie henn en Graddel uff ihrn Flegge
wo annerschd wlle se net mol veregge
des Dorflebe isch halt wirklich schee
in d Schdadt zrück, des will i gwies nemme!!!
Da die Gäste nicht nur aus Nußbaum kamen, lud die erste Vorsitzende des Heimatvereins Nußbaum die Besucher ein, in der Pause das Heimatmuseum zu besichtigen.
Am Ende der Lesung überreichte die erste Vorsitzende des gastgebenden Heimatvereins Nußbaum, Frau Knothe, der Autorin für den gelungenen Abend einen Blumengruß. Auch erwähnte sie bei ihrem Dank, dass diese Lesung sicher wiederholt werden wird. Frau Kleinhans schwingt nämlich weiterhin unermüdlich die Feder, um ihre Gedanken zu Papier zu bringen.
Wer wollte, konnte auch ein kleines Buch mit ihren Gedichten erstehen, um zu Hause weitere Gschichtle zu lesen und zu schmunzeln oder gar zu lachen. Sind Sie nun neugierig geworden und möchten mehr lesen, so melden Sie sich beim Heimatverein Nußbaum.